Besonderheiten der Angst im Alter

 
Angst im Alter
Besonderheiten der Angst im Alter
Angst ist im Alter nicht häufiger als in jungen Jahren, aber es stehen andere Themen im Vordergrund.

Ein gesunder alter Mensch hat im Durchschnitt weniger Angst als ein junger. Alte Menschen können schliesslich auf lebenslange Erfahrungen zurückblicken, haben schwierige Lebensprobleme bereits gemeistert und wissen, wie sie mit neuen am besten umgehen.

Häufigste Ängste im Alter:

  • Angst vor Krankheit, Hilflosigkeit und Abhängigkeit
  • Angst, Opfer eines Verbrechens zu werden
  • Angst, dass nahen Angehörigen etwas zustossen könnte
  • Angst vor Einbussen der geistigen Leistungsfähigkeit
  • Angst vor einem langsamen, schmerzvollen und einsamen Sterben (nicht unbedingt vor dem Sterben selbst).
Alle diese Ängste können real sein, aber sie können sich auch krankhaft verselbständigen: die Angst vor Krankheit zu einem hypochondrischen Wahn, die Angst vor Armut zu einer depressiven Idee der Verarmung oder zu einem zwanghaften Geiz.

Auch im Alter können «neurotische» Ängste auftreten. Auslöser ist beispielsweise, wenn langgehegte Rollen oder der Partner verlorengehen, die bisher das Gleichgewicht aufrechterhalten haben. Oder wenn einen gesundheitliche Einschränkungen daran hindern, mit seinen Ängsten auf die gewohnte Weise umzugehen, zum Beispiel durch vermehrten Sport oder Geselligkeit.

Beispiel eines 64 - jährigen Mannes
Er erleidet plötzlich Panikattacken. Seine jüngere Ehefrau ist nach dem Erwachsenwerden der Kinder berufstätig geworden, und er kann sie nun nicht länger mehrmals pro Tag anrufen, um sich beruhigen zu lassen.

Ängste bei leichteren Formen der Demenz
Situationen und Personen können auch schon bei einer leichten Demenz oft nicht mehr realistisch eingeschätzt werden. Es kommt zu aggressiven Fehlhandlungen, begleitet von panikartigen Ängsten.

Ängste bei mittelschwerer und schwerer Demenz
In diesem Stadium der Erkrankung klammern sich viele Menschen angstvoll an ihre Bezugspersonen. Wenn es nicht möglich ist, sie zu beruhigen, können sich die Ängste zu angstvollem Rufen und Schreien und unbeherrschten Bewegungen steigern. Das ist sehr qualvoll für Mitpatienten und Betreuende, aber auch für die Patienten selbst.


Mehr zum Thema:
http://www.netdoktor.de
http://www.depression.ch

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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