Soziale Phobie

 
Phobie

Diagnostische Kriterien

A) Ausgeprägte und anhaltende Angst vor sozialen oder Leistungssituationen, in denen die Person mit unbekannten Personen konfrontiert ist oder von anderen Personen beurteilt werden könnte. Der Betroffene befürchtet, sein Verhalten zu zeigen, das demütigend oder peinlich sein könnte.

B) Die Konfrontation mit der gefürchteten Situation ruft fast immer eine unmittelbare Angstreaktion hervor, die das Erscheinungsbild einer Panikattacke annehmen kann.

C) Die Person erkennt, dass die Angst übertrieben oder unbegründet ist.

D) Die gefürchteten Situationen werden vermieden oder nur unter intensiver Angst oder Unwohlsein ertragen.

E) Das Vermeidungsverhalten, die ängstliche Erwartungshaltung oder das starke Unbehagen in den gefürchteten Situationen beeinträchtigen deutlich die normale Lebensführung der Person, ihre berufliche (oder schulische) Leistung oder soziale Aktivitäten oder Beziehungen, oder die Phobie verursacht erhebliches Leiden.

Kennzeichen

Anhaltende Angst vor Situationen, wo eine Person im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit anderer steht und befürchtet, etwas zu tun, was demütigend oder peinlich sein könnte. z.B. Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen; sich vor anderen beim Essen zu verschlucken; etwas Lächerliches zu sagen etc.

 
Phobie
Bei sozialen Phobien hilft die Verhaltenstherapie. Bild: DAK.

Besonderheiten

Überempfindlichkeit gegenüber Kritik, negativer Bewertung oder Ablehnung; Schwierigkeiten, sich selbst zu behaupten, geringes Selbstbewusstsein, Minderwertigkeitsgefühle. Mangelnde soziale Fertigkeiten (z.B. wenig Augenkontakt) oder beobachtbare Anzeichen von Angst (z.B. kalte, feuchte Hände, Zittern, zittrige Stimme). Schlechtere Leistungen bei der Arbeit, weil sie öffentliches Sprechen, spontanen Kontakt, offenen Austausch mit Vorgesetzten und Kollegen meiden. Soziales Netz oft eingeschränkt: wenig Freunde, Verbleiben in unbefriedigenden Beziehungen, Rückzug auf Herkunftsfamilie. In besonders schweren Fällen verlassen die Betroffenen die Schule, sind arbeitslos oder bekommen keine Arbeit, da sie nicht in der Lage sind, Bewerbungsgespräche zu führen.

Unterschiede

Prüfungsangst, Lampenfieber und Schüchternheit gegenüber fremden Personen sind weit verbreitet und sollten nicht als soziale Phobie diagnostiziert werden, es sei denn, die Angst oder Vermeidung führe zu einer klinisch bedeutsamen Beeinträchtigung und starker Belastung.

Dossier: www.angst.jesus.ch 
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Das Seminarheft „Angst verstehen und bewältigen ist zu beziehen auf: www.seminare-ps.net/Pub/Sem_Details/Angst_Seminarheft.html 

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net
Datum: 17.12.2004

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