Interpersonelle Therapie (IPT)

 
Höhenangst
Für Menschen mit Höhenangst sind Alltagssituationen oft schwer zu meistern. Bild: DAK

Interpersonelle Therapie ist eine psychodynamisch orientierte Kurztherapie. Es geht darum, die Angst (oder die Depression) zu lindern und die Beziehungsfähigkeit zu verbessern. Die IPT erhebt nicht den Anspruch, den Charakter der Person zu verändern. Sie geht davon aus, dass Depressionen und Ängste – unabhängig von der biologischen Verletzlichkeit – in einem psychosozialen und interpersonellen Kontext entstehen. Sie verfolgt daher zwei Strategien:

1. Die Symptome lindern (ernst nehmen, klare Diagnostik, Aufklärung über die Natur der Störung und die Behandlungsmöglichkeiten, Medikamente).

2. Dem Patienten helfen, bessere Strategien zu entwickeln, seine sozialen und zwischenmenschlichen Probleme zu bewältigen, die mit der jetzigen Phase der Erkrankung verbunden sind.

In der IPT bespricht der Therapeut mit dem Patienten seine Beziehungen und versucht, ihm zu helfen, diese zu klären, Unsicherheiten abzubauen und neue Fertigkeiten im Umgang mit andern zu entwickeln. In wissenschaftlichen Untersuchungen hat sich IPT als sehr wirksam erwiesen.

Interpersonelle Probleme, die in der Therapie angesprochen werden

a) Trauer über Verluste: Was bedeutet der Verlust (oder der drohende Verlust) eines lieben Menschen für mich und meine Lebensbewältigung?

b) Rollenkonflikte: Gegensätzliche Erwartungen zwischen zwei Personen, oftmals Partnerschaftskonflikte oder Eltern-Kind-Konflikte.

c) Rollen-Übergänge: z.B. von der Schülerin zur Studentin; von der Lehre zum Militär, vom Ledigsein zur Partnerschaft, von der Mutterrolle zum beruflichen Wiedereinstieg, von der Arbeit zum Pensioniertendasein etc. – In diesen Übergängen kommt es zum Verlust oder zur Veränderung bisheriger Bindungen an die Familie, zu schwierigen Gefühlen, die mit dem Übergang verbunden sind; zur Anforderung, neue soziale Fähigkeiten zu lernen und möglicherweise zu vermindertem Selbstwertgefühl.

d) Interpersonelle Defizite: Eine optimale soziale Funktion setzt voraus, mit der Familie enge Beziehungen zu pflegen, weniger intensiv aber doch befriedigende Beziehungen mit Freunden und Bekannten, bei der Arbeit gute Leistungen zu erbringen und mit den Mitarbeitern einigermassen auszukommen. Ängste erschweren soziale Beziehungen. Minderwertigkeitsgefühle, Angst vor Versagen und Ablehnung, Abhängigkeit sowie innere Unsicherheit beeinträchtigen diese Beziehungen.

Dossier: www.angst.jesus.ch  
Suchen Sie Beratung? www.lebenshilfe.jesus.ch  

Weitere Informationen

Elisabeth Schramm: Interpersonelle Therapie. Schattauer Verlag.
Schattauer Verlag: www.schattauer.de 
Mehr über Angst: www.angst-auskunft.de 
Das Seminarheft „Angst verstehen und bewältigen ist zu beziehen auf: www.seminare-ps.net/Pub/ 

Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net
Datum: 00.00.0000

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