Die Lust am grossen Knall

 
Es gibt diese Vorstellung
Es gibt diese Vorstellung vom grossen Knall auch in der Bibel.
Es gibt so etwas wie eine unbändige Lust am grossen Crash und Untergang. Filme über Katastrophen und das Beinah-Ende der Menschheit sind ein beliebtes Genre und garantierte Kassenschlager: „2012", „Krieg der Welten" oder „Armageddon" - das sind nur einige Beispiele.

Vielleicht ist es auch besonders unterhaltsam, wenn wir gemütlich auf der Couch oder im Kinosessel sitzen, Chips knabbern, uns das Ende der Welt betrachten. Es ist ein spannender Nervenkitzel, aber irgendwie schafft es die Menschheit dann doch wieder sich dem unvermeidlichen Ende zu entziehen; meistens durch besonderen Mut, eine moralische Wendung oder einfach nur einen genialen (oft ganz simplen) Einfall.

Woher kommt das Vergnügen vieler Menschen sich Unglücke und Naturkatastrophen anzuschauen? Viele zittern vor dem Bildschirm mit, wenn sich ein riesiger Meteorit der Erde nähert, böse Ausserirdische die menschliche Zivilisation bedrohen oder Fluten, Eiszeiten, Dürren, Seuchen und Naturkatastrophen ungeahnten Ausmasses den Fortbestand der Menschheit in Frage stellen. Was bereitet uns eine solche Lust am finalen Unglück?

Das Ende der Welt ist nicht das Thema der Bibel
Für viele sind Szenarien des Weltendes unweigerlich mit dem christlichen Glauben verknüpft. Haben uns nicht Jesus, seine Jünger und die vielen Pfarrer und Prediger immer vor dem Ende gewarnt, um uns so in die Arme der Kirchen zu treiben? Steht nicht auch in der Bibel, dass es so richtig heftig wird, wenn Jesus einmal wiederkommen wird. Ist das nicht das Gericht, das Jesus angekündigt hat und das allen droht? Dazu kann man ziemlich eindeutig sagen: Es stimmt nur teilweise.

Neues Leben und ein neues Reich
Es gibt diese Vorstellung vom grossen Knall auch in der Bibel. Aber da geht es, so scheint es, in eine ganz andere Richtung. Das Ende der Welt ist nicht einfach ein Ende, es ist eine Zäsur, es ist nicht nur der Schluss, sondern der Anfang zu etwas ganz Neuem und Gutem: Der Herrschaft von Jesus über Himmel und Erde. Jesus war alles andere als ein Untergangsprophet, auch wenn das manche glauben. Er sprach von einem neuen Reich und machte den Menschen keine Angst. Er war unterwegs, um von seinem Vater im Himmel zu erzählen, der die Menschen liebt; um zu zeigen, dass ihm das Elend der Menschen nicht egal ist, viele berührte und heilte er sogar.

Die Bibel kennt keine Lust am heftigen Ende der Menschheit. Neben dem Gericht kennt die Bibel noch ganz andere Bilder für den letzten Tag der Menschheit: Es ist der König, der Menschen in ihre Erbschaft einsetzt und zu Mitregenten macht - Es ist der Bräutigam, der kommt, und endlich kann es losgehen mit der Hochzeitsfeier. Aber es ist auch der Besitzer, der seine Verwalter fragen wird, was sie während seiner Abwesenheit mit dem gemacht haben, was er ihnen zur Verfügung gestellt hat. Ein Besitzer, der lange abwesend war und Rechenschaft verlangt.

Ja, es wird heftiger, mit Krisen, Erdbeben, Naturkatastrophen, Konflikten, Krieg und Hunger - das steht in der Bibel. Aber das sind nur die Vorboten, wie die Wehen vor einer Geburt. Nicht Zerstörung ist das Thema, sondern dass eine neue Zeit anbricht, eine Zeit der Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen.

Kein Grund Angst zu haben
Für Christen ist der letzte Tag kein Tag des Schreckens, sondern der Freude. Etwas unglaublich schönes Neues beginnt! Für diejenigen, die Jesus kennen, ist das Ende der Welt kein Grund zur Sorge, sondern es geht - endlich - etwas in Erfüllung, was mit dem Wirken von Jesus auf der Erde begann und durch seinen Sieg über Tod, Sünde und Krankheit am Kreuz die entscheidende Grundlage bekam. Jesus sagt zu seinen Jüngern: „Himmel und Erde vergehen, meine Worte aber gelten für immer." (Matthäus, Kapitel 24, Vers 35)

Ein Erbe steht bereit
Es ist schon ein wenig paradox, aber nur in einem ist die Bibel über den Zeitpunkt dieses Endes eindeutig: Alle, vermutlich sogar die Christen, werden überrascht sein. Jesus kommt nicht mitten im grössten Chaos wieder, sondern vermutlich in einer Phase von Frieden und Wohlstand. Das Ende der Welt ist nach der Bibel deswegen so schlimm, weil es ungeahnte Zerstörungskräfte sind, die da wüten, sondern weil sich dann die Menschheit in zwei Gruppen teilen wird: Denen, die Jesus ihren Herrn nennen und denen, die es nicht tun. Zu denen, die mit Jesus leben sagt er: „Dann wird der König zu denen an seiner rechten Seite sagen: 'Kommt her! Euch hat mein Vater gesegnet. Nehmt die neue Welt Gottes in Besitz, die er seit Erschaffung der Welt für euch als Erbe bereithält!" (Matthäus, Kapitel 25, Vers 34)

Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet.ch
Datum: 16.01.2010

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