Fatburner gegen die Pölsterchen?Für die Behauptung, Fett im menschlichen Körper lasse sich mithilfe bestimmter Stoffe einfach auflösen, gibt es keine wissenschaftliche Grundlage. Auch schmelzen weder Tee noch Ananas, noch Kaffee das überschüssige Fett einfach weg, auch nicht Carnitin, ein Mittel, das etwas mit dem Energiestoffwechsel zu tun hat. Der Lobpreis auf die sogenannten Fatburner verhallt im Leeren. Und die simple Tatsache, dass sich der Energieverbrauch durch regelmässige Bewegung und Sport erhöhen lässt, wird dabei gern verschwiegen. „Nur eine Diät, die auf längere Sicht eingehalten werden kann, zum Beispiel eine fettarme, stärkebetonte und ballaststoffreiche Ernährung von 500 bis 800 Kalorien unter dem Tagesverbrauch", so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung „kann auf Dauer das Körpergewicht senken." Verkappte Diäten Bei genauer Betrachtung entpuppen sich die meisten Empfehlungen der „Fatburner-Diäten" als Ratgeber für eine fettarme, energiereduzierte Mischkost, wie sie auch die DGE zur Gewichtsreduktion empfiehlt. Für die Fatburner-Tipps werden allerdings einzelne biochemische Abläufe des Stoffwechsels herausgegriffen und versucht, diese in praktische Lebensmittelratschläge umzusetzen. So einfach ist es leider nicht. Wunderwaffe Hormone Ratschläge wie „Stress hilft gegen Bauchspeck" sind hingegen völlig ungeeignet, denn viele Übergewichtige reagieren auf Stress mit vermehrtem Essen, vorzugsweise mit fettem Essen oder Süssigkeiten wie Schokolade. Häufig erwähnt wird das Wachstumshormon. Bei Kindern mit zu wenig Wachstumshormonen sind häufig übergewichtig, ebenso bei Schilddrüsenunterfunktion. Doch dies sind Erkrankungen, die Ärzte entsprechend behandeln müssen. Starke Begleiterscheinungen Diese Inhaltsstoffe aktivieren das sympathische Nervensystem und sollen so Speicherfett mobilisieren, sprich: die Fettspaltung ankurbeln. Von drei bis vier Tassen Kaffee ist jedoch keine Verringerung des Körpergewichts zu erwarten. Vielmehr kommt es bei den Mengen, die für eine Wirkung auf das Körpergewicht benötigt würden, zu unerwünschten Begleiterscheinungen wie Schwitzen, Unruhe oder einen beschleunigten Puls. Der kleine Vorteil für das Gewicht (im Durchschnitt 1-2 kg Abnahme) wird durch Nebenwirkungen erkauft, die medizinisch unerwünscht sind. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keine hinreichenden Belege für die gewichtssenkenden Effekte solcher Mittel. Wenn diese Mittel überhaupt wirken, dann keinesfalls unproblematisch. Papain, Chymopapain, Lysozym und Lipase aus der Papaya, das Enzym Bromelain aus der Ananas sowie Kiwi-Enzyme werden in einigen Ratgebern als Fatburner empfohlen. Der Gedanke, Enzyme aus Obst als „Fettkiller" einzusetzen, ist nicht neu. Er stammt aus der sogenannten „Hollywood-Diät". Allerdings sind Enzyme Eiweisse, die bereits im Magen gespalten werden. Sie kommen also in den seltensten Fällen intakt im Körper an und wirken deshalb nicht in der beschriebenen Form. | ||||||||
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