Träume – Fenster der Seele oder nächtlicher Hausputz?

 
Wecker 2006
«Ähnlich einem Funker, der eine verstümmelte Morsemeldung erhält und versucht, aus dem Punkt- und Strichsalat sinnvolle Sätze zu rekonstruieren, versucht das Hirn, aus dem Impuls-Chaos einen Sinn herauszulesen – deswegen sind Träume so wirr wie ein Stück von Beckett und ebenso deutungsschwanger.»

Alle Menschen kennen Träume in ihrem Leben, die sie stark beschäftigen. Dabei scheinen die Bilder, die einem am Morgen noch präsent sind, oft wirr, ohne klaren Zusammenhang, manchmal gar anstössig. Schreibt man den Traum nicht auf, so verflüchtigt sich das Erlebte ohne weitere Erinnerung.

Impulse mit Inhalt?
Während die einen im Traum immer eine tiefere Bedeutung, eine «Botschaft des Unterbewusstseins», sehen, behaupten radikale Neurologen, Träume seien nichts anderes als die Reaktion des Grosshirns auf ein ungeordnetes Trommelfeuer von Nervenimpulsen. Durch Träume würden nützliche Erinnerungsmuster verstärkt und irreleitende gelöscht – ein nächtlicher Hausputz des Gehirns sozusagen.

Die moderne Schlafforschung geht eher einen Mittelweg: In der Tat braucht das Gehirn die Ruhe der Nacht, um all die vielen Informationen des Tages zu sortieren. Stark mit Gefühlen und Konflikten besetzte Themen werden dabei häufiger auftauchen und den Schlafenden stärker beschäftigen. Wer also sorgfältig an seine Träume in all ihren Facetten herangeht, der kann sich selber besser verstehen lernen.

Träume, an die man sich erinnert, machen jedoch nur einen Bruchteil der nächtlichen Hirnaktivität aus; ca. 2 Prozent. Und auch sie beziehen sich nur auf die zuletzt „gesehene“ Episode.

 
Der Traum vom Fliegen ist mehr
Der Traum vom Fliegen ist mehr als das Ergebnis diffuser Hirnimpulse während der REM-Phase.

Der Stoff, aus dem die Träume sind
- Erinnerungen an aktuelle Ereignisse des Tages («Tagesrest»)
- Erinnerungen an die Kindheit
- Erinnerungen, die mit starken Gefühlen verbunden sind
- (uneingestandene) Wünsche, Begierden, Hoffnungen und Ängste

Häufige Themen
- Peinlichkeiten (man steht ohne Kleider da; hat etwas Wichtiges vergessen etc.)
- Flucht vor Verfolgung
- Fallen ins Nichts
- Angriff oder Überfall
- Fliegen können
- Sich verirren
- Versagen in einer Prüfung
- Erotische Phantasien
- Reisen (im Zug, Auto, Schiff)

Dossierübersicht: www.schlaf.jesus.ch
Fragen & Beratung: www.lebenshilfe.jesus.ch

Autor:  Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

  Artikel versenden
Druckansicht
 
Rat & Hilfe per E-Mail
Haben Sie Fragen oder suchen Sie Rat? [weiter]

 

 

 

 

Suche 
Newsletter bestellen