Albträume

Zwischen Träumetrümmern lieg ich,
wünsche dieser Qual ein Ende.
In zerwühlte Kissen schmieg ich
heisse Wangen, feuchte Hände.

Hermann Hesse

Albträume sind Alarmrufe der Seele. Sie machen uns drastisch klar, dass etwas nicht stimmt. Oft sind die Traumbilder aber so verzerrt, dass man zuerst herausfinden muss, wodurch genau die Seele so aufgewühlt wird

Umgang mit Alpträumen
Albträume sind oft Ausdruck innerer Konflikte oder weisen auf eine Lebenskrise hin, die grosse innere Angst auslöst.

- Welche Konflikte beschäftigen Sie?
- Was macht Ihnen Angst?
- Welche Situation erscheint ihnen aussichtslos?
- Was lässt Sie innerlich ersticken?

Denken Sie aber auch an die positiven Aspekte: Der Albtraum zeigt Ihnen vielleicht bereits Wege zu einer Lösung.


Je schlechter die Kindheit war, desto häufiger werden selbst von gesunden Menschen schlechte Träume berichtet.

«Lola rennt»
In dem preisgekrönten Film «Lola rennt» erlebt die Heldin den drohenden Tod ihres Freundes, wenn sie ihm nicht rechtzeitig zu Hilfe kommt. Dreimal träumt sie ihr gehetztes Rennen gegen die Zeit. Durch die Veränderung der Situation ist es schliesslich möglich, ihn in einer atemberaubenden Aktion in letzter Minute zu retten. Lolas atemloses Rennen widerspiegelt ein häufiges Thema von Ängsten im Traum.

Warnträume
Warnträume sind eine Form von Albträumen. Sie enthalten oft eine Warnung an eine geliebte Person, für die man Schaden befürchtet. Diese Art Träume sind sehr intensiv. Meistens kann man sich überdeutlich an alle Details erinnern, die einem noch lang im Kopf herumspuken. Ob allerdings der Traum eine echte Warnung darstellt oder einfach eine übermässige eigene Angst deutlich macht, das zeigt sich erst durch den Lauf der Dinge.

Claudia, die Frau des Pilatus, nahm eine solche Eingebung ernst. Ihr Mann war mit dem Verhör von Jesus beschäftigt. In der Nacht zuvor empfing sie deutliche Hinweise auf diese Situation. Darum liess sie ihrem Mann ausrichten: «Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten. Denn ich habe heute im Traum seinetwegen viel gelitten!» (Matthäus 27,19)


Ein Plakat der Opferschutzorganisation «Dunkelziffer».

Alpträume und seelische Traumata
Schreckliche Erlebnisse wühlen die Seele auf und verfolgen die Betroffenen bis in die Träume. Sie können schwere Schlafstörungen nach sich ziehen.
- miterlebte Katastrophen
- eine Misshandlung durch Folter oder Kriegsgefangenschaft
- Gewalt in der Familie
- ein sexueller Missbrauch

Nach der Erfahrung selber belasten nun diese wiederholten Träumen noch zusätzlich. Medizinisch spricht man von einer «posttraumatischen Belastungsstörung» (PTBS). Studien haben zum Beispiel gezeigt, dass Erwachsene umso häufiger über schlechte Träume klagen, je negativer sie ihre Kindheit erlebt haben.


Zeichnung eines kurdischen Mannes, der gefoltert wurde und unter dauernden Albträumen leidet.

Dossierübersicht: www.schlaf.jesus.ch
Fragen & Beratung: www.lebenshilfe.jesus.ch

Autor:  Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net
Datum: 26.01.2006

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